auf der Leipziger Friedensdemonstration am 07.04.2003
Uns wird erzählt, dieser krieg solle zu einer friedlicheren welt
beitragen.
Die kriegstreiber behaupten, sie wollten dem irak freiheit und
demokratie
bringen. Wir alle wissen, daß freiheit und demokratie nur von der
bevölkerung
selbst durchgesetzt werden können- nicht mit bomben und granaten. Wir
wissen
das - und die kriegsherren wissen das auch.
Sie sagen freiheit und demokratie: aber mit freiheit meinen sie nur die
handelsfreiheit für ihre konzerne. Mit demokratie meinen sie ein
besatzungs- oder
marionettenregime, das ihre politischen und wirtschaftlichen interessen
vertritt. Der überlebende teil der bevölkerung ist hinterher kaum
freier als
vorher. Das war in jugoslawien so. das ist in afghanistan so. das wird
auch im
irak so sein.
Imperialistische kriege sind heute wieder an der tagesordnung. Es ist
nicht
der angebliche "kampf der kulturen", der dahintersteht, es ist auch
nicht
irgendeine "cowboymentalität". Diese kriege dienen der durchsetzung
wirtschaftlicher interessen. Das gilt nicht nur für die usa, sondern
auch für die
europäische union und die bundesrepublik deutschland.
Weltweit befinden wir uns in einer wirtschatskrise, die ihren höhepunkt
noch
nicht erreicht hat. Die mächtigen kennen dafür nur eine lösung: sie
wälzen
die krise auf andere ab; einerseits auf ärmere länder, andererseits auf
schwächere schichten im eigenen land. So sind krieg und sozialabbau
zwei seiten
derselben medaille. Beide gehören zu einer wirtschaftsordnung, die nur
auf
maximale gewinne ausgerichtet ist und die sich unter dieser vorgabe
ihre eigenen
"sachzwänge" schafft.
Auch hier bei uns werden sie folgen dieser politik immer sichtbarer:
Bei der privatisierung von rente und gesundheitsversorgung.
Bei den drastischen kürzungsvorhaben bei sozialhilfe, arbeitslosenhilfe
und
arbeitslosengeld.
Öffentliche schulen, universitäten und kindertagesstätten werden
totgespart,
bildung wird zur ware.
Selbst lebenswichtige güter wie die wasserversorgung werden der
öffentlichen
hand entrissen und den zwängen des profits unterworfen.
Arbeitsrechte, umweltschutzbestimmungen und verbraucherschutz, ja sogar
bürgerrechte werden zu handelshemmnissen erklärt und weltweit abgebaut.
Handelshemmnisse: das sind schließlich auch unliebsame regierungen.
Handelshemmnisse aller art weltweit zu beseitigen, das ist die politik
der
usa, der europäischen union und der bundesrepublik deutschland- mit
verhandlungen, mit erpressung oder mit offener gewalt. Das ist es, was
die mächtigen
meinen, wenn sie von globalisierung sprechen.
Lassen sie uns dieser globalisierung von krieg und armut eine andere
globalisierung entgegensetzen: die globalisierung von frieden und
solidarität.
Am 12. April wird es in vielen ländern der welt demonstrationen gegen
den
irakkrieg geben- u.a. in kanada, mexiko, brasilien, auf den
philippinen, in
italien, griechenland und polen, in spanien, großbritannien und den
usa.
Schließen wir uns dieser globalen friedensbewegung an, hier in leipzig
und am
sonnabend in berlin: setzen wir uns weiter entschieden ein gegen den
krieg und
gegen jede form seiner unterstützung.
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