Die Friedensbewegung ist fest entschlossen, ihre Proteste bei Ausbruch des Krieges zu verstärken. Am "Tag X", dem Tag des Kriegsbeginns, werden sich zwischen 17.00 und 19.00 Uhr überall im Land auf den zentralen Plätzen Menschen versammeln, um ihre Enttäuschung und Wut über die Kriegstreiber (denn das sind Bush und Blair und alle, die ihnen folgen) zum Ausdruck zu bringen.
Um 17:00 Uhr ruft das "Leipziger Bündnis gegen Krieg" zu einer
Demonstration von der Löhrstraße
(bei Siemens) auf. Diese führt über das Büro der Grünen zum Nikolaikirchhof.
Dort schließt sie sich um 18:00 Uhr der
Demonstration zum amerikanischen Generalkonsulat
an.
Hier der Text des Aufrufs vom Leipziger Bündnis gegen Krieg:
Widerstand!
Krieg stoppen - Bundeswehr auflösen
Auslandseinsätze der Nato und der USA werden zu einer neuen kriegerischen Normalität. Zu dieser Normalität passen die CNN-Bilder von computergesteuerten, millimetergenauen Raketenschlägen - scheinbar ohne Blut. Die schreckliche, blutige Realität des Krieges hingegen kommt in der gesellschaftlichen Debatte kaum vor. Diese dreht sich viel mehr um neue Feinde und neue Gefahren, um Legitimationslügen, in deren Konstruktion sich Medien und Politiker überbieten. Unter den Schlagworten "Anti-Terror-Kampf" und "Innere Sicherheit" wird ein gesellschaftliches Klima der Unsicherheit geschaffen. Das geht einher mit Aufrüstung nach Innen und Außen, Beschneidung von Grundrechten im Allgemeinen, sowie einer immer strikteren Reglementierung von MigrantInnen im Besonderen.
Andererseits regt sich auch eine Friedensbewegung. Die auf Friedensdemos vorhandene Empörung über einen befürchteten Krieg greift aber zu kurz. Denn faktisch herrscht im Irak seit 20 Jahren Krieg. Die geplante Intervention ist jedoch ungeeignet, tatsächlich Frieden zu schaffen.
Es reicht nicht aus, in immer kürzeren Abständen mit Kerzen auf die Straße zu gehen. Aus unserer Sicht sollte es darum gehen, die kapitalistischen Verhältnisse, die immer wieder zu Krieg führen und die alles andere als friedlich sind, zu ändern. Und es gilt, sich auf Handlungsoptionen zu orientieren, die real Kriege verhindern helfen. Konkret bedeutet das:
sich in Deutschland stark zu machen für die Abschaffung der Bundeswehr, die derzeit zu einer weltweit agierenden Interventionsmacht umgebaut wird,
gegen die Aufstellung einer europäischen Eingreiftruppe zu kämpfen,
die weitere Beschneidung von Versammlungs- und Meinungsfreiheit zu verhindern,
die Militarisierung der Innenpolitik und den Aufbau eines Überwachungsstaates zu stoppen,
weltweit soziale Kämpfe zu unterstützen, die sich gegen Krieg, Ausbeutung und Unterdrückung richten.
Das verlangt nach einer linken, internationalistischen Antikriegsbewegung. Es geht nicht nur um moralische Empörung. Es geht um Widerstand.
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