Themenspecial: Stoppt die Börsenbahn!

 

Kampagne gegen den Börsengang der Bahn

Wozu Kampagne gegen den Börsengang?

Bekanntlich will der Bundestag Ende September 2006 über die Frage entscheiden, ob der bisher 100-prozentige Bundesbesitz an der Deutschen Bahn AG ganz oder teilweise verkauft oder die DB AG aufgespalten und in Häppchen verkauft werden soll. Vielen in der Bevölkerung und auch vielen Bundestagsabgeordneten ist die Dramatik dieser Situation nicht klar.

Das Aktionsbündnis "Bahn für Alle" wendet sich daher in einem aktuellen Brief an alle Bundestagsabgeordneten und macht deutlich, um was es geht: Die Unterzeichnenden von Attac, BUND, bahn von unten, Bürgerbahn statt Börsenbahn, Naturfreunde Deutschlands und Robin Wood sind sich einig: Alle Privatisierungs-Modelle, eine Privatisierung mit Netz und eine Privatisierung ohne Netz, würden dem Schienenverkehr erheblichen Schaden zufügen. "Bahn für Alle" ist dabei keineswegs abstrakter "Neinsager"; das Bündnis plädiert für eine Alternative, einen "status quo plus", eine optimierte Bahn in öffentlichem Eigentum (siehe unten Punkt 6. "Alternative - Wie soll die Bahn aussehen?").

Vorder- und Rückseite des Briefs können heruntergeladen werden unter: Vorderseite
Rückseite


Gemeinsame Presseerklärung vom 26.05.2006

von Attac, Initiative "Bahn von unten",
Bahnexpertengruppe "Bürgerbahn statt Börsenwahn"
im Rahmen der Kampagne "Bahn für alle"

* Hauptbahnhof Berlin: Erst eröffnen, dann verramschen?
* Die Kampagne "Bahn für alle" warnt vor dem Ausverkauf der Bahn

Anlässlich der Eröffnung des Hauptbahnhofes in Berlin am Wochenende protestert die Kampagne "Bahn für alle" gegen den geplanten Verkauf der Bahn an private Investoren. "Parallel zu den prunkvollen Eröffnungsfeierlichkeiten betreiben die Gastgeber den Ausverkauf der Bahn", kritisiert Hendrik Auhagen von Attac. "Wir wollen eine kundenfreundliche Bahn für alle. Statt dessen droht jetzt ein kurzsichtiges Verschleudern 170 Jahre alten Gemeineigentums."
"Der neue Hauptbahnhof spiegelt eine Bahnpolitik wider, die gnadenlos auf die Profitinteressen der Investoren hin orientiert ist", stellt Winfried Wolf von der Bahnexpertengruppe "Bürgerbahn statt Börsenwahn" fest. Der Hauptbahnhof sei nicht für die Reisenden geplant. Kaum ein anderer Fernbahnhof sei so ungenügend in den öffentlichen Nahverkehr eingebunden.
Die Kampagne "Bahn für alle" warnt zudem vor den längerfristigen Folgen eines Bahnverkaufs. "Die Gewinne, die die Investoren einplanen, erfordern harte Einsparungen am Fahrplanangebot, an den Beschäftigten, an der Wartung, am Service", erklärt Kerstin Fürst von der Initiative "Bahn von unten". "Zuerst bekommen das die Bahnbeschäftigten zu spüren. Sie müssen um ihren Arbeitsplatz und die Arbeitsbedingungen bangen."
Die Kampagne fordert ein Umdenken und den Stopp der Ausverkaufs-Planungen und Maßnahmen zur Verbesserung der Bahn in öffentlicher Hand.

Pressemeldung attac Deutschland vom 10.05.06

Attac Deutschland Bahnexpertengruppe Bürgerbahn statt Börsenbahn (BsB) bahn von unten in der Gewerkschaft Transnet Naturfreunde Deutschlands Robin Wood UMKEHR e.V.

*Thema verfehlt - nachsitzen! *Bündnis 'Bahn für alle' kritisiert Fragestellung der heutigen Anhörung im Bundestag und kündigt Kampagne gegen Börsengang der Bahn an

Die heutige Anhörung vor dem Verkehrsausschuss des Bundestags zur Bahnprivatisierung hat für das Bündnis 'Bahn für alle' einen entscheidenden Webfehler: Untersucht werden nur Privatisierungs-Varianten. Notwendig wäre die Untersuchung des 'status quo plus': eine Bahn in öffentlichem Eigentum, die effizient, kundennah und zukunftsfähig ist.

Das Bündnis kritisiert das undemokratisch Verfahren. Die Bahn gehört dem Bund. Artikel 87e Grundgesetz verpflichtet den Bund, eine Schieneninfrastruktur und Verkehrsangebote des Schienenverkehrs zum 'Wohle der Allgemeinheit' vorzuhalten. Es gab keinen Beschluss des Bundestags, die Bahn an private Investoren zu verkaufen. Hendrik Auhagen von Attac Deutschland: 'Es wird nur noch darüber diskutiert, auf welche Art und Weise die Bahn den Heuschrecken ausgeliefert wird. Wir protestieren mit unserer Kampagne gegen den Ausverkauf eines gewaltigen gesellschaftlichen Vermögens, der in 170 Jahren aufgebaut wurde.'

Irreführung der Öffentlichkeit: Eine große Koalition von Medien und Parteien behauptet, eine privatisierte Bahn entlaste den Staatshaushalt und bringe mehr Verkehr auf die Schiene. Das Gegenteil ist wahr. Dies steht auch im heute debattierten Gutachten von Booz Allen Hamilton. Danach wird der Bund verpflichtet, auch nach einer Privatisierung jährlich gut zehn Milliarden Euro für den Schienenverkehr zu bezahlen. Uwe Hiksch von den Naturfreunden Deutschlands: 'Bereits in zwei Jahren wird mehr an die neuen privaten Eigner geflossen sein als zuvor durch den Verkauf eingenommen wurde. Das sind dann Steuergelder zur Mästung der Profite privater Investoren.'

Das Bündnis 'Bahn für alle' beobachtet besorgt, wie weiterhin die privatisierung öffentlichen Eigentums vorangetrieben wird. Dabei sind deren Nebenwirkungen, wie zum Beispiel Preiserhöhungen und Qualitätsprobleme bei Privatisierungen der Wasserversorung bereits bekannt geworden. Die Mehdorn-Bahn ist tatsächlich kein Vorbild für eine kundennahe Bahn. Verblüffend ist jedoch, wie konsequent die Befürworter der Bahn-Privatisierung eine real existierende öffentliche Bahn ignorieren, die ihre hervorragenden Ergebnisse unter deutlich schwierigeren klimatischen und topografischen Bedingungen realisiert. Prof. Karl-Dieter Bodack, Mitglied von 'Bürgerbahn statt Börsenbahn' in seinem Gutachten für die heutige Anhörung: 'Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) beweisen, dass unter staatlicher Regie wesentlich mehr Verkehr auf der Schiene geleistet werden kann - bei deutlich niedrigeren staatlichen Unterstützungen.'

Thema verfehlt heißt: Es darf nicht um Varianten des Ausverkaufs gehen. Erforderlich ist Erhalt und Optimierung öffentlichen Vermögens. Nachsitzen heißt: Untersucht werden muss, wie eine Bahn in öffentlichem Eigentum als Bürgerbahn strukturiert sein muss. Bahn für alle heißt: Nein zur Bahn für Wenige - Nein zum Börsenwahn!

In dem Aktionsbündnis 'Bahn für alle' sind zusammengeschlossen: Attac Deutschland, die Bahnexpertengruppe Bürgerbahn statt Börsenbahn (BsB), bahn von unten, Naturfreunde Deutschlands, Robin Wood und UMKEHR e.V. Berlin.

Für Rückfragen: Winfried Wolf (Bürgerbahn statt Börsenbahn): 0177 / 672 4437 Jutta Sundermann (attac): 0175 / 86 66 76 9

Mehr Informationen: www.bahn-fuer-alle.de

 
 

kontakt

privatisierungswahn.leipzig@attac.de leipzig@attac.de

termine


Aktionsvorbereitung: "Bahn für alle"
11.07.06, 18:00 Uhr
Volkshaus, Karl-Liebknecht-Str.
Das ist hier...

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Was bedeutet Börsengang der Bahn?

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